02.10.2019 | Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl

BERICHT UND VIDEO ZUR PODIUMSDISKUSSION

Besonders bedanken wir uns bei sr media – Inh. Sascha Reuter für die professionelle Filmarbeit, Hans-jürgen Krey für die Tontechnik, Michael Unger für die entspannte Moderation und dem sympathischen Kandidaten Kai Speth.

Gretchenfrage ohne Franz

Die Bürgerinitiative Hengen e.V. lud alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am vergangenen Mittwoch zu einer Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl ein. Die Beselicher sollten die Gelegenheit bekommen, ihre Fragen rund um den geplanten Steinbruch Hengen an die beiden Kandidaten zur Bürgermeisterwahl zu stellen. Der amtierende Bürgermeister Franz kam der Einladung allerdings nicht nach.

Knapp 100 Beselicher folgten der Einladung der Bürgerinitiative Hengen e. V., die sich gegen einen geplanten Steinbruch durch die Firma Schaefer Kalk & Co KG richtet. Geladen waren Bürgermeister Michael Franz und der Herausforderer für das Amt, der Niedertiefenbacher Kai Speth. Michael Unger moderierte die Podiumsdiskussion gekonnt.

Im Juni 2018 entschieden die Gemeindevertreter indirekt über das Steinbruchvorhaben, indem sie über den Verkauf der vom Unternehmen benötigten Feldwege abstimmten. Endergebnis: Die Vertreter sprachen sich gegen einen Verkauf aus.

Kai Speth stimmte seiner Zeit allerdings für einen Verkauf. „Für mich wird es kein einfacher Abend!“, befürchtete Speth zu Beginn, der Dialog sei ihm aber sehr wichtig. Anders der Amtsinhaber Michael Franz. Bürgermeister Franz ließ schriftlich mitteilen, dass Fragen und Anmerkungen an anderer Stelle eingebracht werden könnten und verwies auf seinen Stammtisch. Einer Einladung von Vereinen und Initiativen komme er nicht nach. Der 1. Vorsitzende der Bürgerinitiative, Josef Schulte, erläuterte, dass man bis zum Schluss selbstverständlich auf Herrn Franz gewartet habe und ihm mittteilte, einen Podiumsplatz bereit zu halten. Dieser blieb während der zweistündigen Diskussion allerdings leer.
Kai Speth indes erläuterte seine Ambitionen und Pläne, die er als zukünftiger Bürgermeister realisieren möchte. Eine gute Kommunikation sei ein zentrales Element seines Handelns. Als „einer aus ihrer Mitte“ will er sich zielstrebig für die Belange der Bürgerinnen und Bürger einsetzen, um Beselich auf diesem Weg noch lebenswerter zu gestalten.

Die Gretchenfrage „Wie halten Sie es mit dem Steinbruch?“ blieb natürlich nicht aus. Kai Speth erklärt den gespannten Zuhörern sein Abstimmungsverhalten zum Verkauf der Feldwege. Richtschnur für sein positives Votum damals sei seinerzeit die Bürgerbefragung gewesen, die sich ebenfalls knapp zugunsten eines Verkaufs aussprach. Er betont aber, dass jene Bürgerbefragung sicher anders ausgegangen wäre, hätte auch die Gemeinde die Bürgerinnen und Bürger über den Steinbruch initiativ informiert.
Aufklärungs- und Informationsarbeit durch die Gemeinde sind Speth auch in Bezug auf ein mögliches Genehmigungsverfahren wichtig. Hier fordert Kai Speth von der Gemeinde beauftragte Gutachten, um die Gefahren – insbesondere für das Grundwasser – durch einen Bruch auszuschließen. „Wasser“, so der Kandidat, „ist unser wichtigstes Gut, welches es durch die Gemeinde zu schützen gilt.“

Beherrschendes Thema blieb allerdings der leere Stuhl von Bürgermeister Franz. Sein Fehlen bewerteten die Beselicher mit Unverständnis. „Kein Wunder“, so resümierten Zuhörer, „Herr Franz wohnt nicht in Beselich und hat mit den Bürgern nach Dienstschluss wohl wenig zu tun.“

Text:I.Sanders-Seidler

Das Video zur Diskussion gibt es in unserem Sender auf Hengen-TV:

Video und Beitrag zur Podiumsdiskussion